Armaturenbrett furnieren
12.01.2016
Dieser Bericht steht hier zum download breit TVR Forum
In der Wintersaison 2014 – 2015 habe ich die Kunststoff Wurzelholzimitation durch echtes 0.5 mm Madrona - Maser Furnier ersetzt. Die erste Hürde war ein Furnier in der passenden Länge und Breite zu bekommen. Hierzu habe ich einen Furniergroßhändler in Karlsruhe aufgesucht, der zwar eine sehr große Auswahl an Exotischen Wurzelholzfurnieren hatte, jedoch einzelne Furnierblätter konnte ich hier nicht bekommen. Verkauft wurden nur komplette Gebinde mit 10 Furnierblätter die dann zwischen 300 u. 400,-€ kosten. Also habe ich in meiner Umgebung verschiedene Möbelschreinereien besucht und dann auch Glück gehabt.
Für € 35,00 habe ich zwei von der Größe her passende Madrona – Maser Furniere bekommen.
(Ursprungsland: Nordamerika, heute auch Indonesien)
Vorbereitung:
Es empfiehlt sich die komplette Armaturenbretteinheit wie unter der Rubrik Innenausstattung – Armaturenbrett beschrieben auszubauen.
Bei meinem Armaturenbrett wurden die Befestigungsgewindebolzen mit Silikon am Armaturenbrett verklebt welche leider zu zweidrittel nicht mehr wirklich fest waren. Das Silikon habe ich restlos entfernt und die Gewindebolzen am Träger durch Punktschweißen befestigt.
Nach dem Punktschweißen wurden die Rückseiten noch lackiert.
Zum besseren bearbeiten der Metallträgerplatte habe ich zwei Reststücke von einem Kabelkanal verwendet. Das Entfernen des alten Furniers ging recht leicht mit einem Schraubenzieher, Messerklinge und abschließend mit einem Schwingschleifer. (Schleifpapier P80)
Nach dem reinigen mit Nitroverdünnung sind die Trägerplatten nun bereit zum Furnieren.
Furnieren:
Da das alte Furnier nicht wirklich fest verklebt war habe ich mich für einen 2K Komponenten-Epoxidharzkleber (UHU plus endfest) endschieden. Bei meinem Madrona – Maser Furnier ist an einigen Holzporen in Stecknadelgröße etwas Klebstoff durchgedrungen. Der 2K Kleber ist honigfarbig und nach leichten anschleifen war hiervon nichts mehr zu sehen.
(Siehe auch TVR Forum: Beitrag von Olaf - Alias Mr. Nut)
Holzfurnier ist uneben und um eine gute Klebefläche zum Furnierträger zu gewährleisten habe ich Schraubzwingen verwendet.
Die Klebezeit beträgt rund 12 h.
Anschließend wurden die Instrumentenöffnungen mit einer Laubsäge ausgesägt.
Nun kann das Furnier lackiert werden.
Schleifen und Lackieren:
Das verschleifen und lackieren ist der schwierigste und Zeitaufwendigste Part und hier habe ich gravierende Fehler gemacht. Wie sich herausstellte hatte ich zum einen untaugliches Schmirgelpapier und zum anderen was sich noch viel schlimmer auswirkte den falschen Acryllack. Beides hatte ich aus einen Baumarkt und wäre laut Spezifikation auch geeignet. Das Schmirgelpapier setzte sich sehr schnell mit abgeschmirgelten Partikeln zu und war somit kaum zu verwenden. Bei einer KFZ Lackierfirma habe ich dann professionelles Schmirgelpapier erstanden.
Bezeichnung:
Mirka Carat Flex-Bogen P240 230 x 280 mm und P500
Leider bekommt man auch über das Internet dieses Schmirgelpapier nicht als einzelne Bögen, sondern jeweils nur als Packung mit 50 Bögen die dann rund 25,-€ kosten.
Zum schleifen habe ich einen einfachen Handschleifer benutzt.
Wie schon erwähnt, war der Acryllack aus dem Baumarkt trotz entsprechender Spezifikation eine einzige Katastrophe. Schon die Fließeigenschaften ließen sehr zu wünschen übrig und nach 14 Tagen als der Lack dann endgültig ausgehärtet war kam der Shock. Über die gesamte Lackierfläche zeigten sich kleine Risse wie Spinnenweben.
Der Lack nach vierzehn Tagen.
Laut Internet Recherche habe ich zu schnell und zu viel Lack aufgetragen. Also, alles wieder abgeschliffen und nun einen anderen Versiegelungslack, diesmal mit einem Boots & Yachtlack der witterungsbeständig, Seewasser und Wetterfest sein soll. Wie oft man die Prozedur lackieren und planschleifen ausführen muss ist abhängig von der Oberflächenstruktur des verwendeten Furniers.
Hier nun das Endprodukt, das nach einer Saison offen fahren noch aussieht wie am ersten Tag.
Im Zuge der Holzfurnierung des Armaturenbretts habe ich auch gleich die Instrumentenbeleuchtung auf LED umgerüstet.
Nach einem Jahr "voll die Masern"
März 2020
Leider hat der verwendete Klarlack nicht das gehalten was in der Spezifikation angegeben war. Nach einem Sommer war die Oberfläche mit Blasen überseht.
Nun probiere ich es mit einem Boots & Yachtlack der witterungsbeständig, Seewasser und Wetterfest sein soll.
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